{"id":7620,"date":"2021-04-29T18:00:17","date_gmt":"2021-04-29T16:00:17","guid":{"rendered":"https:\/\/www.brombyrina.de\/?p=7620"},"modified":"2021-06-03T17:53:13","modified_gmt":"2021-06-03T15:53:13","slug":"about-port-of-silk-episode-1","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.brombyrina.de\/about-port-of-silk-episode-1\/","title":{"rendered":"About Port of Silk \u2013 Episode 1"},"content":{"rendered":"
Vor 62 Jahren, 1959, wurde Port of Silk, damals noch als \u201eOstasiatischer Seidenimport\u201c von Lieselotte Roloff (genannt \u201eLisy\u201c), gegr\u00fcndet. Lisys Affinit\u00e4t zur Seide begann aber schon fr\u00fcher. Anfang der 50er Jahre war von der Firma Roth & Co., einer Seidenhandelsfirma, die Stelle einer \u201eKontoristin\u201c ausgeschrieben worden und Lisy bewarb sich um die Stelle, wie viele Andere. Die Firma Roth & Co. domizilierte im noblen Gutruf-Haus (in dem heute der Apple-Shop am Jungfernstieg ans\u00e4ssig ist). Roth & Co. bewirtschaftete auch jahrzehntelang das Haus des Ostens an der Ecke Jungfernstieg\/Alsterarkaden, in dem Asiatika im Einzelhandel verkauft wurden. <\/p>
Der Eingang vom Gutruf-Haus befindet sich unter der Adresse Neuer Wall 10. Man kann sagen, dass es sich um wahres Schlachtschiff von Kontorhaus handelt, geradezu gemacht f\u00fcr die Gesch\u00e4fte prosperierender Handelsunternehmen. Mit dem \u201eKaufmannsgehilfenbrief\u201c in der Hand betrat Lisy die imposante Eingangshalle. Ihre Pr\u00fcfung hatte Lisy in Rostock gemacht. Gelernt hatte sie in dem K\u00e4segesch\u00e4ft von Otto Dorn in Barth. Von K\u00e4se hatte der Vorsitzende der Pr\u00fcfungskommission keine Ahnung. Also fragte er Lisy in der m\u00fcndlichen Pr\u00fcfung danach, was es denn sonst im Laden von Otto Dorn noch g\u00e4be. <\/p>
Da fiel Lisy der Artikel \u201eeingelegte Gurken\u201c ein. Allerdings war sie f\u00fcr die Gurkenabteilung nicht zust\u00e4ndig. Auf die Frage, was man denn mit den Gurken machen m\u00fcsse, bevor die Gurken eingelegt werden, antwortete Lisy z\u00f6gerlich: \u201eVon den Gurken muss man zun\u00e4chst die Nadeln abmachen\u201c. Daraufhin war der Vorsitzende der Pr\u00fcfungskommission in der m\u00fcndlichen Pr\u00fcfung fast vor Lachen vom Stuhl gefallen und steckte alle Anderen mit seinem Gel\u00e4chter an. Das Gutruf-Haus kam Lisy als der richtige Platz vor, an dem ihre Karriere beginnen sollte. Allerdings wunderte sie sich dar\u00fcber, dass treppauf, treppab so viele junge Damen standen. An denen ging sie einfach vorbei, nicht wissend, dass diese Damen ebenfalls an der Stelle der Kontoristin interessiert waren. P\u00fcnktlich um 9 Uhr \u00f6ffneten sich die T\u00fcren von Roth & Co. und Lisy ging einfach als Erste von allen Bewerberinnen hinein \u2013 und, man glaubt es kaum, wurde sofort eingestellt. Das Frauen berufst\u00e4tig sind, war damals keine Selbstverst\u00e4ndlichkeit. Ausschlaggebend f\u00fcr Lisy war, dass ihr Gatte mit dem Haushaltsgeld knauserte. Au\u00dferdem hatte sie in der Sparkasse kein Geld abheben k\u00f6nnen, weil ihr Gatte ihr keine Vollmacht gegeben hatte und auch keine ausstellen wollte. Jetzt konnte sie bei Roth & Co. ihr eigenes Geld verdienen.<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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